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Schutz der Seen und Feuchtgebiete – eine Mammutaufgabe

Süßwasser- und Meeresarten sowie Feuchtgebiete haben sich in den vergangenen drei Jahrhunderten drastisch reduziert. Hauptursache sind Verschmutzungen aus Landwirtschaft und Industrie. Hinzu kommt der Klimawandel. In Deutschland erarbeitet die Bodensee Stiftung einen Handlungsleitfaden zur Bekämpfung des Mikroplastikproblems.

Der IPBES Report 2019 hat uns alle sprachlos gemacht. Die von Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt (UN-Organisation Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services/IPBES) zusammengetragenen Informationen und Daten übertrafen selbst die schlimmsten Befürchtungen der Umweltschutzorganisationen. Seen und Feuchtgebiete sind besonders stark vom Verlust der Artenvielfalt betroffen und weltweit sind 85 Prozent stark degradiert oder sogar zerstört.
„Binnengewässer und Süßwasserökosysteme weisen mit die höchsten Rückgangsraten auf. Im Jahr 2000 waren nur noch 13 Prozent der im Jahr 1700 vorhandenen Feuchtgebiete vorhanden. Von 1970 bis 2008 waren die Verluste 0,8 Prozent pro Jahr. Der Living Planet Index, der die Trends der Wirbeltierpopulationen zusammenfasst, ist seit 1970 rapide zurückgegangen, und zwar um 40 Prozent bei terrestrischen Arten, 84 Prozent bei Süßwasserarten und 35 Prozent bei Meeresarten.“

Die 135 Mitglieder des Internationalen Netzwerks Living Lakes bestätigen diese negative Entwicklung. Überall auf der Welt sind die Seen extrem belastet von der Verschmutzung durch ungeklärte Abwässer aus Haushalten, der Industrie und aus der Landwirtschaft, Eutrophierung durch Nährstoffeinträge, die Entnahme von Wasser vor allem für die Landwirtschaft oder die Einträge von Müll bis Medikamentenreststoffen. Ufer- und Flachwasserzonen werden irreversibel durch Siedlungen zerstört. Dazu kommt der Klimawandel, der den Druck auf die aquatischen Ökosysteme und die Süßwasserarten weiter erhöht.

Die Seenschützer*innen in Afrika, Asien oder Südamerika schauen oft hoffnungsvoll auf die Europäische Union. Schließlich haben wir die EU-Wasserrahmenrichtlinie und alle technischen Lösungen – und schließlich haben wir aus unseren Fehlern gelernt. Doch stimmt das wirklich?

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Quelle: 22.7.2021 Schutz der Seen und Feuchtgebiete – eine Mammutaufgabe | Ökologischer Gewässerzustand | Aktuelles | Deutscher Naturschutzring – https://www.dnr.de/index.php?id=15899