Projekt für sauberes Wasser – Kaffeeteeabc
Guter Kaffee oder aromatischer Tee, alles startet zunächst einmal mit Wasser. Das kommt hierzulande einfach aus der Leitung. Inzwischen manchmal mit dabei: ein wenig Mikroplastik. Denn dieses reichert sich auch in Binnengewässern immer mehr an.
In den Meeren schwimmt viel Plastik, von großen Flaschen bis hin zu mikroskopisch kleinen Partikeln. Bald, so die Vorhersagen, ist die Menge größer als die Menge Fisch, die in den Weltmeeren lebt. Die „Naturbewusstseinsstudie 2017“ des Bundesumweltministeriums (BMU) stellt fest, dass dies von vielen als großes oder sehr großes Problem
gesehen wird. Weit weniger bekannt und bewusst ist das Vorhandensein auch von Mikroplastik in den Binnengewässern und sogar im Trinkwasser. Ausgangspunkt für das Mikroplastik ist bei weitem nicht allein die im Wasser dümpelnde Plastiktüte oder Einwegflasche, die durch Verwitterung oder Abschleifungsprozesse immer weiter zersetzt werden, Mikroplastik wird auch beispielsweise Kosmetika direkt zugesetzt, wird beim Waschen von synthetischen Textilien freigesetzt oder fällt als Reifenabrieb von Fahrzeugen an. Die Kleinstpartikel finden sich nicht allein im Wasser und den Fischen, sie erschweren auch die Arbeit der Kläranlagen und die Trinkwasseraufbereitung. Um die ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik in Seen und Flüssen weiter zu erforschen und Lösungsvorschläge zur Reinigung des Wassers zu entwickeln, wurde vor einigen Monaten das „LIFE Blue Lakes“-Projekt gestartet, das in Deutschland und Italien fünf Seen unter die Lupe nimmt. In dem auf vier Jahre angelegten Projekt wollen die beteiligten Organisationen neben der wissenschaftlichen
Arbeit auch auf die „stille Gefahr“ aufmerksam machen.
Koordiniert wird das Projekt von der italienischen Naturschutzorganisation Legambiente, auf deutscher Seite beteiligen sich der Global Nature Fund (GNF) und die Bodensee-Stiftung. Forschungsund Aktionsräume sind der Bodensee und Chiemsee in Deutschland, die Seen Garda, Bracciano und Trasimeno in Italien. Ziel ist es, bereits vorhandenes Mikroplastik zu reduzieren und der zukünftigen Entstehung von Mikroplastik vorzubeugen.
Dafür treten die Initiatoren auch mit Unternehmen der Reifen-, Textil- und Kosmetikindustrie in Austausch, um sie aktiv an der Entwicklung von Lösungen zu beteiligen, die die weitere Verunreinigung durch Mikroplastik reduzieren und vermeiden sollen.